Großbanken müssen wegen Manipulationen Strafe an EU zahlen

Großbanken müssen wegen Manipulationen Strafe an EU zahlen

Die EU-Kommission hat Millionenstrafen gegen drei Banken verhängt, die den Zinssatz Euribor für eigene Zwecke beeinflusst haben sollen. Es handelt sich um die französiche Crédit Agricole, HSBC aus Großbritannien und JPMorgan Chase aus den USA. Die Banken verstießen laut EU-Kommission gegen EU-Kartellrecht, weil sie zwischen 2005 und 2008 Absprachen über die Höhe des Referenzzinssatzes Euribor trafen. Der Zinssatz regelt, welche Kosten anfallen, wenn Banken sich gegenseitig Geld leihen und wird täglich neu berechnet. Den Banken wird vorgeworfen, Angaben zum eigenen Vorteil verfälscht zu haben, um einen höheren Gewinn zu verbuchen. Zusammen sollen sie nun 485 Millionen Euro Strafe zahlen, der größte Teil davon entfällt auf JPMorgan Chase mit 337 Millionen Euro. Die französische Bank Crédit Agricole kündigte bereits an, Widerspruch gegen die Entscheidung einzulegen.

2013 erhoben Kontrollinstanzen unter anderem gegen die Deutsche Bank die gleichen Vorwürfe, sie zahlte daraufhin in einem Vergleich 725 Millionen Euro an die EU-Kommission und eine Strafe von 2,5 Milliarden Dollar in den USA. Die Banken Barclays, Royal Bank of Scotland und Société Générale bereinigten sich damals ebenfalls durch Vergleiche. Um Verfahren wegen Zinsmanipulationen beizulegen haben Banken weltweit bereits rund 9 Milliarden Dollar aufgewendet.