Griechenland will Flüchtlinge aufs Festland bringen

Griechenland will Flüchtlinge aufs Festland bringen

Die griechische Regierung hat angekündigt, viele der auf den Ägäis-Inseln festsitzenden Flüchtlinge aufs Festland bringen zu wollen, um so die Inseln zu entlasten. Dort sollen sie in „bewachten Räumlichkeiten“ untergebracht werden. Dies erklärte der stellvertretende Außenminister Nikos Xydakis am heutigen Mittwoch.

Das Flüchtlings-Abkommen der EU mit der Türkei sieht eigentlich vor, die neu ankommenden Menschen auf den Ägäis-Inseln festzuhalten, um sie an der Weiterreise zu hindern und in die Türkei abschieben zu können. Im Gegenzug sollen andere Flüchtlinge aus der Türkei direkt in die EU geschickt werden. So sollen bis zu 72.000 Menschen in die EU einreisen können.

In den letzten Wochen hatte es immer wieder Unruhen auf den griechischen Inseln gegeben. Auf Lesbos brannte sogar ein Teil des Flüchtlingslagers ab, nachdem dort – vermutlich von den Flüchtlingen selbst – ein Feuer gelegt worden war.

Xydakis machte für die Unruhen auch die EU verantwortlich, die sich zu wenig um eine Umverteilung und um die Situation der Flüchtlinge in Griechenland kümmere. Der stellvertretende Außenminister erklärte, momentan könnten sofort 7000 Menschen auf andere EU-Staaten umverteilt werden. Die Formalitäten dafür seien erledigt, allerdings nähmen die anderen Länder viel zu wenige Flüchtlinge auf.