Griechenland: Gericht hebt Horrorurteil gegen afghanischen Flüchtling auf

Griechenland: Gericht hebt Horrorurteil gegen afghanischen Flüchtling auf

Bereits letzte Woche hat ein Gericht in Komotini, den afghanischen Englischlehrer Mousafir freigesprochen. Der Fall ist indessen noch immer erwähnenswert, weil er die Willkür zeigt, mit der die griechische Justiz mit Flüchtlingen umgeht. Der junge Lehrer hatte mit einem Metallstab versucht ein Boot der EU-Grenzschutztruppe Frontex fernzuhalten und so ein illegales Pushback zu verhindern. Darauf behauptete die Küstenwache, dass es sich bei Mousafir um einen Schmuggler handele. In erster Instanz wurde er dann zu einer Gefängnisstrafe von 47 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Ihr habt Euch nicht verhört: Siebenundvierzig Jahre und 6 Monate Gefängnis. Bis er nun vom Vorwurf des Schmuggels freigesprochen wurde, musste Mousafir zweieihalb Jahre in Untersuchungshaft verbringen. Das Gericht hat nun die Strafe wegen Schmuggels aufgehoben, Mousafir aber wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu 8 Monaten Haft verurteilt. Auch das ist ein fragliches Urteil, wenn man davon ausgeht, dass Mousafir ein illegales Pushback befürchten musste. Die Strafe hat Musafir allerdings mit der Untersuchungshaft bereits mehr als abgegolten.