Gericht berät über Freilassung von polnischem Rechtsextremen

Gericht berät über Freilassung von polnischem Rechtsextremen

In Südafrika berät derzeit ein Gericht über die Freilassung des polnischen Rechtsextremen Janusz Walus. Walus hatte 1993 während der Verhandlungen um das Ende der Apartheid den schwarzen KommunistInnenführer Chris Hani erschossen und sitzt wegen Mordes seitdem im Gefängnis.

Verhandelt wird auch die Frage, ob Walus nach dem Ende seiner Haftstrafe nach Polen ausreisen darf. Dort wird er von polnischem Rechtsextremen als Partisan im Kampf gegen den Kommunismus gefeiert. Selbst im polnischen Parlament setzt sich eine Gruppe aus der Partei Kukiz 15 für die Freilassung von Walus ein. Auch ein Senator der Regierungspartei PiS spricht sich dafür aus.

Walus sei, so beispielsweise der Abgeordnete Robert Mordak, durch das Leben im Kommunismus traumatisiert und deshalb nach Südafrika ausgereist. Dieses Trauma könnte Einfluss auf die Tat gehabt haben, sagte Mordak.

Walus hatte damals Chris Hani auf einem öffentlichen Parkplatz viermal in den Kopf und in die Brust geschossen. Überzeugt davon, dass die weiße Minderheit in Südafrika die schwarze Bevölkerung beherrschen solle, trat Walus einer Widerstandsgruppe gegen das Ende des Regimes bei. Diese Gruppe zielte mit Anschlägen auf die Führungsebene des African National Congress, der mit der Regierung über das Ende der Rassentrennung verhandelte. Die Mordanschläge sollen einen Bürgerkrieg auslösen, in dem die alte Ordnung wieder hergestellt wird, so Walus‘ Idee.

Die Entscheidung über eine mögliche Freilassung von Walus soll am heutigen Freitag fallen.