Gelbwesten wollen ins EU-Parlament, andere lieber garnicht in den Politikbetrieb

Gelbwesten wollen ins EU-Parlament, andere lieber garnicht in den Politikbetrieb

Eine Gruppe von GelbwestenaktivistInnen um die Krankenhelferin Ingrid Levavasseur will bei den Wahlen im Mai für das Europaparlament kandidieren. Insgesamt enthält die Liste 69 Namen, mit Levavasseur auf dem Spitzenplatz. Die Gruppe nennt sich RIC: Ralliement d'initiative citoyenne, in etwa „Versammlung der Bürgerinitiative“. Sie wollen wie es Levavasseur ausdrückt „Wut in ein humanes Politprojekt verwandeln“.

 

Kritik hagelt es aber aus den eigenen Reihen der Gelbwestenbewegung. Da gibt es Gelbwesten, die den Charakter ihrer Bewegung als Graswurzelbewegung erhalten wollen. Statt eines Einstiegs in den normalen Politikbetrieb möchte etwa der Fernfahrer Éric Drouet lieber mehr Druck auch durch Arbeitskämpfe machen. Die kommunistische Gewerkschaft CGT hat für den 5. Februar zu einem Generalstreik aufgerufen. Dem schloss sich der Trotzkist Olivier Besancemot mit dem Argument an, man besiege die Regierung „nicht mit einem Lächeln, sondern indem man ihr Angst macht.“

 

Es gibt auch Konkurrenz in der Gelbwestenbewegung. Die bretonische Therapeutin Jacline Mouraud hat vor kurzem eine Art Gelbwestenpartei gegründet, Les Emergents (Die Aufsteigenden).