Frankreich: Parlament debattiert Gesetz zur Zulassung von künstlicher Befruchtung

Frankreich: Parlament debattiert Gesetz zur Zulassung von künstlicher Befruchtung

Heute beginnt die Debatte über die erste große Sozialreform, die der französische Präsident Emmanuel Macron versprochen hatte. Das Gesetz soll künstliche Befruchtung erlauben für allein lebende Frauen und lesbische Pärchen.

Nach bestehender Gesetzeslage sind verschiedene Methoden der künstlichen Befruchtung, wie Spermienspenden, nur zugelassen für heterosexuelle Paare, welche seit mehr als zwei Jahren zusammen oder verheiratet sind. Das neue Gesetz soll dieses Recht nun auf alle Frauen ausweiten. Damit würde die französische Gesetzgebung mit der von einigen Nachbarstaaten wie Belgien und Spanien gleichziehen. Außerdem würden die so gezeugten Kinder das Recht bekommen ab 18 zu Erfahren, wer die Spermien gespendet hat, womit der Anonymität der Spender in Frankreich aufgehoben werden würde.

Doch gegen das Gesetz gibt es auch lautstarke Kritik, vor allem von konservativen, rechten und katholischen Gruppen sowie Parteien. Sie befürchten, dass das Gesetz die zukünftigen Kinder eines Vaters berauben würden und rufen zu Protesten gegen das Gesetz am 6. Oktober auf. Auf Grund des zu erwartenden Protests hatte der Präsident den Gesetzesentwurf zwei Jahre lang hinausgezögert. Unterstützung erfährt das Gesetz von allen linken Parteien.