Experte warnt vor Gefahren durch US-Atomwaffen in der Türkei

Experte warnt vor Gefahren durch US-Atomwaffen in der Türkei

Nach dem Putschversuch in der Türkei warnte Hans Kristensen, Experte für Nuklearwaffen bei der Federation of American Scientists vor den Gefahren, die von Atomwaffen, welche die USA noch immer in der Türkei lagern. Etwa 50 Atombomben werden auf der Luftwaffenbasis (in-dschir-lik) Incirlik bei Adana gelagert. Dies berichtet die britische Zeitung The Guardian.

Der von der Türkei und den USA gemeinsam genutzte Stützpunkt Incirlik wurde bei dem Putschversuch offenbar auch von Flugzeugen der Rebellen benutzt. Später beschwerten sich die Amerikanern, ihnen sei der Strom abgeschaltet worden. Der Stützpunkt liegt nur etwas über 100 km von der Grenze zu Syrien entfernt. Er ist der derzeit der wichtigste Stützpunkt für Einsätze gegen den Islamischen Staat. Dieser verübt seit einem Jahr auch schwere Anschläge innerhalb der Türkei.

Der Guardian zitierte Kristensen mit den Worten: „Ich würde sagen, die Sicherheitssituation in der Türkei und im Umfeld der Basis erfüllen nicht länger die Anforderungen, die die USA für die Lagerung von Nuklearwaffen haben sollten. Man bekommt nur dann so viele Warnungen, bevor die Dinge furchtbar falsch gehen.“

Nach dem Ende des Kalten Krieges gelten die ca. 180 Atomsprengköpfe der USA in Europa als militärisch überflüssig. Trotzdem konnten sich die Nato-Staaten bislang nicht auf ihren Abzug einigen.