Ausbruch schwerer Kämpfe im Sudan: "Europa und die UN haben sicher zur Verschlechterung der Lage beigetragen"

"Europa und die UN haben sicher zur Verschlechterung der Lage beigetragen"

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Sudanesin bei der Arbeit in Nord-Darfur, 2006
Lizenz: 
Public Domain
Quelle: 
en wikipedia, USAID

Am 15. April kam es plötzlich zu schweren Kämpfen zwischen der vom Putschgeneral und de facto Präsidenten Abdel Fattah al-Burhan befehligten sudanischen Armee und der RSF-Miliz (Rapid Support Forces) von Mohammed Hamdan Dagalo. Es ist ein regelrechter Krieg mit bisher wohl hunderten, wenn nicht mehr Toten. Waffenstillstände werden gebrochen, fast ehe sie erklärt sind. Leidtragend ist die Bevölkerung, die größtenteils keiner der beiden Fraktionen anhängt. Radio Dreyeckland sprach mit dem Wiener Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger, der sich zur Zeit für eine Gastprofessur in Erbil, in Irakisch Kurdistan aufhält. Schmidinger ist ein ausgewiesener Kenner des Sudans. Auf Nachfrage gibt er auch der Europäischen Union und dem aus Deutschland stammenden UN-Sonderbeauftragten für Sudan Volker Perthes eine gewisse Mitschuld an der heutigen Lage, weil es nie ein klares Bekenntnis zum demokratischen Wandel und zur Unterstützung der Demokratiebewegung im Sudan gegeben habe.

jk