Erdogans Palast bleibt nach Gerichtsentscheidung ein Schwarzbau

Erdogans Palast bleibt nach Gerichtsentscheidung ein Schwarzbau

Erdogans Präsidentenpalast ist ein Schwarzbau, der auf dem geschützten Waldgelände bei Ankara nie hätte errichtet werden dürfen. Dies hat ein Gericht nun auf Antrag der Architektenkammer von Ankara erneut bestätigt. Der Ak Saray „weißer Palast“ genannte Präsidentenpalast übertrifft mit 40 000 Quadratmeter Gebäudegrundfläche und weit über tausend Zimmern jeden anderen Präsidentenpalast, inklusive des dagegen eher bescheidenen Weißen Hauses in Washington. Die Namensähnlichkeit dieser beiden weltpolitisch bedeutenden Gebäude ist natürlich rein zufällig. Erdogan hat die Errichtung des teuren Palastes und einer ebenfalls riesigen Ferienresidenz am Meer von der kleinmütigen Opposition den Vorwurf der Verschwendung eingetragen. Erdogan rechtfertigt sich damit, dass Prachtenfaltung das Ansehen der Türkei hebe. Doch eines muss man Erdogan lassen, im Gegensatz zu Putin hat Erdogan sein Häuschen im Grünen nie versteckt. Dass der Schwarzbau nun abgerissen wird, ist eher nicht zu erwarten.

 

PS: Interessehalber sind wir der viel Diskutierten Frage nachgegangen, wieviele Zimmer es in Erdogans Präsidentenpalast tatsächlich gibt: Der Vorsitzende der Architektenkammer von Ankara, Tezcan Karakus Candan nennt die Zahl von 2250 Zimmern. Dazu kämen noch 250 Zimmer in einem Gästehaus und eventuell Kellerräume (Cumhuriyet 12. April 2015, mit Bezug auf die Zeitung Zaman). Erdogan hatte einige Monate zuvor auf einem Parteikongress gesagt: "Sie sagen er (der Palast) hätte tausend Zimmer. Auch das wisst ihr nicht. Es sind 1150 und ein paar verquetschte..." Der Saal klatscht darauf und offenbar machen sich einige darüber lustig, dass die Opposition nicht einmal die genaue Zahl der Zimmer im Präsidentenpalast kennt (Cumhuriyet 6. 12. 14, mit Video). jk