COP29: Ein Ölstaat muss es sein

Ein Ölstaat muss es sein

Es scheint sich mittlerweile als feste Regel einzubürgern, dass Weltklimakonferenzen in einem Land stattzufinden haben, dessen Haupteinnahmequelle fossile Energieträger sind. Da eignete sich Katar schon einmal bestens und nun wird es, wenn nicht doch etwas dazwischen kommt, wonach es nicht aussieht, Aserbaidschan. Da es beim Klima vor allem auf den Umgang mit den fossilen Energieträgern ankommt, ist Aserbaidschan bestens geeignet, denn da kennt man sich aus. Schließlich erwirtschaftet die Ölindustrie 67 % des heimischen BIP. Außerdem liebt man die Demokratie oder zumindest ihre Vertreter*innen. Immer wieder lädt man europäische Parlamentarier*innen in großem Stil ein und überhäuft sie mit Geschenken. Näheres dazu könnte man wohl von dem ehemaligen CSU-Langzeitbundestagsabgeordneten Eduard Lintner erfahren, dessen Briefkastenfirma über 800 000 Euro erhielt, während Lintner im Europarat (bildlich) die Fahne Aserbaidschans schwang und sich tapfer allen absurden Behauptungen über Wahlbetrug am Kaspischen Meer entgegenstellte. Außerdem hat Aserbaidschan in Ilham Alijew einen erfahrenen Präsidenten, der sein Amt schon über 20 Jahre innehat und der das auch noch von seinem Vater Haydar Alijew lernen konnte, der die 10 Jahre vor ihm regierte. Aber natürlich nehmen wir an, dass sich Ilham Alijew Tag und Nacht um nichts anderes grämt als den Zustand des Weltklimas. Außerdem sind wir jetzt schon gespannt wo denn COP30 stattfinden wird: Riad, Caracas oder doch Teheran? Es ist doch schön, dass diejenigen, die an fossilen Brennstoffen verdienen, nun auch endlich die Klimapolitik machen. Aber vielleicht ist es ja auch garnicht so neu.

jk