Die Haselmaus legt Pipeline auf Eis

Die Haselmaus legt Pipeline auf Eis

„Baltic Pipe“ ist der Name der Pipeline, die norwegisches Erdgas aus der Nordsee durch die Ostsee nach Polen transportieren soll. Vergangene Woche hat die dänische Beschwerdestelle für Umwelt und Lebensmittel allerdings dem Projekt die Genehmigung für den Bau durch Dänemark entzogen. Grund dafür: die Haselmaus und weitere gefährdete Tierarten.

Die Konsequenzen der Bauarbeiten für diese Tiere sei nicht genügend untersucht worden, so die Beschwerdestelle. Geklagt hatten zuvor verschiedene Umweltschutzorganisationen, mehrmals gab es Proteste gegen den Bau.

Die Haselmaus ist somit nicht nur Heldin für diese Organisationen, auch Landwirt*innen und andere Grundstückbesitzer*innen, die sich bisher vergeblich gegen den Bau gewehrt hatten, können ihr dankbar sein.

Doch nicht überall sorgt das Aussetzen der Genehmigung für die Pipeline für Jubel. Die dänische Netzwerkgesellschaft Energit kündigte an, nun mit der Umweltbehörde Beratungen zu starten, welche Konsequenzen die Entscheidung hat und welche Schutzmaßnahmen nun für die Haselmaus und andere gefährdete Tierarten getroffen werden können.

Die ersten Pläne für diese Pipeline, mit der Polen russisches durch norwegisches Erdgas ersetzen und überschüssiges Gas weiterexportieren will, gab es schon 2001. Sie waren zwischendurch mehrfach auf Eis gelegt und erst nach der Zusage von EU-Geldern wieder reaktiviert worden. Der ursprüngliche Zeitplan, der eine Inbetriebnahme der über 900 km langen Pipeline bis Ende 2022 vorsah, dürfte nun nicht einzuhalten sein. Die Gegner des Projekts haben bereits angekündigt, eine etwaige neue Genehmigung wieder gerichtlich anfechten zu wollen.