Für den Publizisten Karl Pfeifer, kontinuierlicher kritischer Beobachter der ungarischen Politik und Gesellschaft, kam die Einstellung der regierungskritischen Zeitung Népszabadság nicht überraschend. Dass Medien von regierungsnahen und/oder korrupten Eignern aufgekauft werden und daraufhin ein Spielball in Orbans Händen sind, habe sich schon länger abgezeichnet. Orban habe leichtes Spiel, so Pfeifer: Die EU schaue tatenlos zu und stütze ihn mit ihren Subventionen. Ungarn wird damit ungehindert zum europäischen Vorreiter einer Politik, die - jenseits der größeren internationalen Aufmerksamkeit - auch soziale Errungenschaften hinwegfegt. Die Menschen, die auf den Straßen erfrieren, haben keine Kraft, gegen Orban zu kämpfen.