Deutscher Botschafter in Tunesien outet sich als Fan der islamistischen En-Nahda - AA dementiert

Deutscher Botschafter in Tunesien outet sich als Fan der islamistischen En-Nahda - AA dementiert

Laut einem Bericht der tunesischen Ausgabe von business.com hat sich am Montag der deutsche Botschafter vom Stellvertreter des erkrankten islamistischen Parteiführes Gannouchi und Mitglied des Schurarates, Sadok Chourou zum politischen Meinungsaustausch im Sitz der En-Nahda empfangen lassen. Nach Darstellung des Webauftrittes der En-Nahda bekundete der Botschafter, Herr Jens Plöttner, seine "profunde Bewunderung" der Rolle der En-Nahda im Transformationsprozess und der Verbesserung der bilateralen Beziehungen.

Die "profunde" Rolle des Gannouchi-Flügels der islamistischen En-Nahda Partei bestand nach der Ermordung des linken Oppositionspolitikers Chokri Belaid vor allem darin, alle Versuche, die Rolle der von ihm aufgebauten und kontrollierten Räte zur Verteidigung der Revolution in die Ermordung Belaids zu behindern.

Update:

Nach Auskunft der Pressestelle des Auswärtugen Amtes, sei der Botschafter missverstanden worden. Vielmehr gelte, die in den tunesichen Medien verbreitete "Äußerung ist unzutreffend. Botschafter Plötner hat vielmehr unterstrichen, wie wichtig es ist, einer politischen Polarisierung im Lande entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang hob er die Bedeutung der Zusammensetzung der gegenwärtigen Regierungskoalition hervor, der eine religiöse und zwei säkularen Partei angehören." Die von Radio Dreyeckland danach ergänzenden Fragen zu Richtigstellung des Eindrucks in Tunesien wie den tunesischen Medien und der damit zum Ausdruck kommenden "Unterstützung" zivilgesellschaftlicher Kräfte durch derart missverständlich interpretierbare Äusserungen hat das AA bis zum Beginn des Mittagsmagazin nicht beantwortet.