Der Ton wird schärfer gegen Venezuela

Der Ton wird schärfer gegen Venezuela

Nach dem Scheitern der ersten Durchbruchsversuche mit vorgeblichen Hilfstransporten an der venezolanischen Grenze droht der US-Außenminister Mike Pompeo offen mit einem Überfall auf Venezuela. Washington, Berlin und Brüssel seien Medienberichten zufolge außerdem bereit, mit einer Verschärfung der Sanktionen die Notlage der ohnehin prekär lebenden venezolanischen Bevölkerung noch zu verschlimmern. Der Mangel an Medikamenten und Lebensmitteln hat im Laufe der letzten Jahre bereits einige hunderte Menschen das Leben gekostet.

Seit geraumer Zeit stehen „Hilfsgüter“ der Behörde der Vereinigten Staaten für internationale Entwicklung (USAID) an der kolumbianisch-venezolanischen Grenze bereit. Präsident Maduro weigert sich jedoch, diese ins Land zu lassen, da sie nach Ansicht der Regierung dazu benutzt werden, Kriegsmaschinerie ins Land zu schleusen und einen bewaffneten Konflikt vorzubereiten.

Abwegig scheinen diese Befürchtungen keinesfalls – erst gestern hat der US-Außenminister bekräftigt: "Alle Optionen sind auf dem Tisch.“ US-Streitkräfte hätten Medienberichten zufolge seit Wochen ihre Aktivitäten in relativer Nähe zu Venezuela bereits verstärkt.

Außerdem muß bei humanitärer Hilfe der "Grundsatz der Unabhängigkeit" eingehalten werden, daher lehnten es sowohl das Rote Kreuz als auch die Caritas ab, sich an dem Durchbruchsversuch zu beteiligen.

Auch die Anerkennung von Seiten vieler europäischer Staaten – darunter auch Deutschland – des selbsternannten „Interimspräsidenten“ Juan Guaidó wirkt wenig deeskalierend in diesem vielschichtigen und lang andauernden Konflikt.

(die meike)