Dannenröder Wald: Staatsanwaltschaft beantragt Untersuchungshaft gegen zwei Aktivist*innen

Dannenröder Wald: Staatsanwaltschaft beantragt Untersuchungshaft gegen zwei Aktivist*innen

Die Staatsanwaltschaft Gießen hat gegen eine Frau und einen Mann Untersuchungshaft beantragt. Ihnen werden Steinwürfe auf Polizist*innen vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft begründete die Untersuchungshaft mit Fluchtgefahr. Nicht zur Deeskalation tragen indessen die Methoden bei, mit denen die Polizei gegen die Besetzer*innen von Bäumen im Dannenröder Wald vorgehen. Am Sonntag wurde eine Aktivistin durch einen Sturz schwer verletzt, weil ein Polizist ein Seil durchgetrennt hatte, an dem sie in den Bäumen hing. Staatsanwaltschaft und Polizei bestreiten mittlerweile nicht, dass die Durchtrennung des Seiles für den schweren Sturz ursächlich war. Unklar ist, ob der Polizist diesen Zusammenhang erkennen konnte. Es ist der Unterschied zwischen grober Fahrlässigkeit und Absicht. Am Montag fiel ein weiterer Aktivist bei den Räumungen fünf Meter in die Tiefe. Außerdem berichtete ein Aktivist unter anderem gegenüber Radio Dreyeckland, dass ein Baum gefällt wurde, obwohl klar sein musste, dass seine Äste ein Seil treffen würden, das mehrere Aktivist*innen in einer sogenannten „Traverse“ zwischen Bäumen hielt. Tatsächlich wurde das Seil von den Ästen getroffen, hielt aber glücklicherweise.