Übernahme von Vivendi durch Bolloré: "Am heikelsten wäre es für Journalisten, die Aktivitäten Bollorés in Afrika anzusprechen"

Übernahme von Vivendi durch Bolloré: "Am heikelsten wäre es für Journalisten, die Aktivitäten Bollorés in Afrika anzusprechen"

websperren-cc-by-sa-gruntzooki-300x225.jpg

The problem with censorship is...
Lizenz: 
CC Attribution, Share Alike
Quelle: 
Gruntzooki (Flickr) via netzpolitik.org

Der Multimilliardär Vincent Bolloré zählt zu den zehn reichsten Franzosen und steht an der Spitze eines Wirtschaftsimperiums, das sich inzwischen über verschiedene Branchen und Kontinente erstreckt. Im Sommer 2015 sorgte in Frankreich die Übernahme des Vivendi-Konzerns und damit insbesondere des Fernsehsenders Canal+ durch das Bolloré-Konzern für Aufsehen. In den Medien des Grosskonzerns stehen seitdem Pressefreiheit allgemein und JournalistInnen ganz konkret unter Druck. Es soll in den kontrollierten Medienunternehmen schwarze Listen geben von verbotenen Themen und störenden JournalistInnen. Aber auch Medien ausserhalb des Konzerns werden unter Druck gesetzt, wenn sie sich für die Machenschaften von Bolloré in Afrika interessieren. So zum Beispiel vergangene Woche bei einem Prozess des Riesen Bolloré gegen das kleine Basta Magazine.

Über das Verhältnis des Bolloré-Konzerns zur Pressefreiheit sprachen wir mit unserem Frankreich-Korrespondenten Bernard Schmid. Weil das ursprüngliche Kerngeschäft Bollorés, Papiererzeugnisse, nicht gerade zu den berühmtesten Wirtschaftsbranchen zählt, lautete unsere erste Frage: Wie schafft man es eigentlich als Unternehmer mit Papier und Teebeuteln zum Multimiliardär?