Das International Press Institute kritisiert Unterdrückung der Medien in Nicaragua

Das International Press Institute kritisiert Unterdrückung der Medien in Nicaragua

Das International Press Institute in Wien (IPI) hat am ersten April die Unterdrückung unabhängiger Medien durch das Regime des Präsidenten Daniel Ortega kritisiert. Gleichzeitig kritisierte das IPI auch die Einschränkung der Medienfreiheit in Ungarn, die anhaltende Inhaftierung von 60 Journalist*innen in Ägypten und Angriffe auf die Pressefreiheit in Myannar und Guinea. Weil die Lage in Nicaragua in deutschen Medien kaum noch ein Thema ist, wird sie hier herausgegriffen.

 

Zwischen März 2018 und Dezember 2019 wurden fast 2000 Verletzungen der Pressefreiheit in Nicaragua registriert. Etwas mehr als die Hälfte dieser Verletzungen der Pressefreiheit bestand in administrativen Maßnahmen gegen die Zeitungen La Prensa und Diario Hoy. Jüngere Vorfälle waren die Festnahme des Direktors des Digitalmediums Portavoz Ciudadano, Emiliamo Chamorro am 8. März und ein Angriff auf Journalist*innen am 3. März. Am dritten März wollten Journalist*innen über die Beerdigung des bekannten liberalen Theologen und Dichters Ernesto Cardenal berichten. Nach einem Angriff von Anhängern Ortegas mussten zwei von ihnen in die Notaufnahme. Als Folge der Attacke erlitt einer von ihnen eine Woche später ein Nierenversagen.

 

Hintergrund der zahlreichen Angriffe auf Medien und Medienschaffende in Nicaragua sind immer wieder aufflackernde Proteste gegen die Herrschaft von Daniel Ortega und seiner Familie. Die Proteste begannen mit einer von Ortega beschlossenen fünfprozentigen Rentenkürzung im Frühjahr 2018.