Bauteil aus Deutschland in syrischer Chlorgasrakete gefunden

Bauteil aus Deutschland in syrischer Chlorgasrakete gefunden

In einer Rakete, die am 22. Januar mutmaßlich von Regierungstruppen auf den Ort Duma in der Nähe von Damaskus abgeschossen wurde, soll ein Bauteil aus Deutschland gefunden worden sein. Die Raketen wurden am frühen Morgen, als die meisten BewohnerInnen noch schliefen, auf Duma abgeschossen. Aufgrund des charakteristischen Geruchs und der Verletzungen schlossen Menschen vor Ort auf Chlorgas. 21 Menschen, darunter Frauen und kleine Kinder, mussten in einer Klinik behandelt werden. Niemand starb. Nachdem die syrische Armee große Teile ihres Arsenals an chemischen Waffen abgeben musste, wird dem Regime immer wieder vorgeworfen, leicht herstellbares Chlorgas als Ersatz zu verwenden. Die syrische Regierung bestreitet die Vorwürfe.

Chlorgas wurde auch im ersten Weltkrieg eingesetzt und zwar erstmals von Deutschland. Mit der Luftfeuchtigkeit bildet Chlor Salzsäure, die Augen und Lunge verätzt und zu einem qualvollen Tod oder lebenslangen Verletzungen führen kann.

In einer der Raketen, die in Duma geborgen wurde, befand sich eine Scheibe aus Pressspan, mit der Aufschrift „Pressspan“ auf Deutsch und „Made in Germany“. Auch das Logo einer deutschen Firma soll erkennbar sein. Eine Aufschrift am Schaft mit Angaben zu Kaliber, Herstellungsdatum etc. war auf Englisch. Die Pressspanplatte alleine belegt noch nicht, dass der Hersteller von dem Gebrauch wusste. Es wäre aber seltsam, wenn sich die Angabe „Made in Germany“ nur auf so ein simples Bauteil wie eine Scheibe Pressspan beziehen würde. Der Fall bedarf weiterer Aufklärung.