Spanien: Amnesty International hält Verbleib eines katalanischen Separatisten in Haft für übertrieben und unverhältnismässig

Amnesty International hält Verbleib eines katalanischen Separatisten in Haft für übertrieben und unverhältnismässig

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hält den Verbleib in Haft des katalanischen Separatisten Jordi Sanchez für übertrieben und unverhältnismässig. Das oberste spanische Gericht hatte am Dienstag entschieden, den ehemaligen Vorsitzenden der Organisation "Katalanische Nationalversammlung" nicht freizulassen.

Jordi Sanchez wird wie viele weiteren Separatisten wegen Aufruhr und Rebellion angeklagt. Dafür drohen ihm jeweils bis zu 10 und 30 Jahre Haft. Ihm wird vorgeworfen, er habe die Bevölkerung dazu aufgerufen, polizeiliche Massnahmen gegen die Unabhängigkeitserklärung Kataloniens zu verhindern.

Dass Sanchez überhaupt dazu aufgerufen hat, müsse erst belegt werden, so Amnesty. Vor allem aber sei es unverhältnismässig, solche Aufrufe so hart wie Aufruhr und Rebellion zu bestrafen. Als Bürger und als Vorsitzender einer zivilgesellschaftlichen Organisation habe Sanchez das Recht gehabt, seine Meinung zu äussern und Versammlungen zu organisieren. Amnesty International fordert seine sofortige Freilassung.

(mc)