Alpen-Gletscher schmelzen immer schneller

Alpen-Gletscher schmelzen immer schneller

Immer häufiger stellen sich die Prognosen der KlimaforscherInnen als zu optimistisch heraus. Die Eisverluste der Antarktis übertreffen alle Vorhersagen. Auch die Alpen-Gletscher schmelzen immer schneller. In diesem Jahr wird die Schmelze alpenweit um 50 Prozent stärker sein als in einem Durchschnittsjahr.

Die fünf deutschen Gletschern - allesamt im bayerischen Teil der Alpen - sind in diesem Jahr stark zurückgegangen. Möglicherweise verschwindet der Südliche Schneeferner auf dem Zugspitzmassiv schon in diesem oder dem kommenden Jahr für immer. Laut den aktuellen Prognosen der KlimaforscherInnen werden alle fünf deutschen Gletscher bis in rund zehn Jahren verschwunden sein.

Laut Olaf Eisen vom Alfred-Wegener-Institut, dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, ist das Jahr 2022 schon jetzt ein Rekordjahr: "Die Frage ist nur: Wie viel schlimmer wird es als im bisherigen Rekordjahr 2003?" Andere ForscherInnen erklären, daß der Sommer 2022 so massiv in den Alpen gewirkt hat wie kein anderer seit den 1960er-Jahren. Laut der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ist die Schmelze in diesem Jahr voraussichtlich alpenweit um rund 50 Prozent stärker als in einem Durchschnittsjahr. Offensichtlich übertrifft die gegenwärtige Entwicklung die Negativ-Szenarien aller bisherigen Klima-Prognosen.

Auch der Aletsch-Gletscher in den Hochalpen, der größte Alpen-Gletscher, hat so viel Eis verloren wie noch nie zuvor. Es ist absehbar, daß in den kommenden Jahren der entscheidende klimatischen Kipp-Punkt überschritten wird. Nach diesem Zeitpunkt würde selbst ein sofortiger weltweiter Stop des Treibhausgas-Ausstoßes nichts mehr nutzen. Denn dann wären die bereits ausgelösten Veränderungen unumkehrbar und das gesamte planetare Klima gerät ins Rutschen. Dann wäre die Klimakatastrophe nicht mehr zu verhindern.