AfD-Stadtrat Mandic wollte die Medien vom Parteitag generell ausschließen lassen

AfD-Stadtrat Mandic wollte die Medien vom Parteitag generell ausschließen lassen

Beim AfD-Parteitag in Kalkar hat der Freiburger Stadtrat Dubravko Mandic den Antrag gestellt, die Medien generell auszuschließen. Diese könnten sich, so Mandic, auf nicht richtig sitzende Masken kaprizieren. Der Antrag des Anwalts Mandic war formal nicht korrekt und wurde nicht diskutiert. Mandics Verhältnis zu den Medien ist ohnehin gespannt. Erst vor drei Wochen wurde er wegen Nötigung zu 60 Tagessätzen verurteilt, weil er einer Journalistin das Handy aus der Hand gerissen hatte. Mit dem Ausschluss der Medien hatte der Freiburger ebensowenig Erfolg wie mit einem Antrag des AfD-Kreisvorstandes Freiburg, den Parteivorsitzenden Meuthen wegen „spalterischen Gebarens“ zu rügen. Meuthen ließ sich von dem Freiburger Vorstoß nicht beeindrucken. Er fuhr hingegen eine scharfe verbale Attacke gegen den völkischen Kurs der Partei. Außerdem kritisierte Meuthen die Unterstützung von Querdenkern. Insbesondere verurteilte er den auch vom Fraktionschef der AfD, Alexander Gauland gebrauchten Begriff „Corona-Diktatur“. Für einen zuletzt auf 7 % abgesunkenen Umfragewert der Partei machte Meuthen die Einschleusung von Anti-Corona-Aktivist*innen in den Bundestag verantwortlich. Zuvor stand die Partei bei ebenfalls für sie nicht erfreulichen 10 %. Zu Mandic sagte Meuthen, er sei nicht ernst zu nehmen.

 

Alexander Gauland warf Meuthen vor, sich zu sehr vor dem Verfassungsschutz zu verbeugen. Meuthen hat offenbar Angst vor einer Beobachtung der gesamten Partei durch den Verfassungsschutz. Letztendlich konnte sich Meuthen bei allen Abstimmungen durchsetzen, aber immer nur mit hauchdünner Mehrheit.

 

Zum Streit auf dem Parteitag kommentierte die Frankfurter Rundschau: „Inhaltlich weichen die beiden Lager jedoch nicht stark von einander ab, es ist vielmehr eine Frage der Außendarstellung, man könnte auch sagen: Es sind Schattierungen in Braun.“

 

Trotz schneidender Kälte demonstrierten am Samstag etwa 500 Menschen in Kalkar gegen die AfD. Organisiert hatte die Gegendemonstration das Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“.