Sammelabschiebungen nach Serbien/ Mazedonien, Kosovo: Abschiebungen aus baden-württembergischen Erstaufnahmelagern

Abschiebungen aus baden-württembergischen Erstaufnahmelagern

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Bei den letzten Sammelabschiebungen aus Baden-Württemberg wurden verstärkt Personen abgeschoben, die es überhaupt nicht mehr geschafft haben aus den sogenannten Erstaufnahmeeinrichtungen heraus zu kommen. Diese scheinen sich für viele zum Abschiebelager zu entwickeln. Bei der Abschiebung am 27. September vom Baden-Airpark nach Serbien und Mazedonien lebten 16 von 55  Betroffenen zuvor in Erstaufnahmelagern. 25 wurden nach Serbien, 30 nach Mazedonien abgeschoben. Es waren wieder einmal viele Romafamilien vom Abschiebeflug betroffen. 30 Personen gehörten der diskriminierten Minderheit an. 20 Abgeschobene waren Kinder bis 14 Jahren. Ursprünglich wollte das Regierungspräsidium Karlsruhe 72 Personen abschieben. Eine betroffene Person kam aus Hessen, eine aus Nordrhein-Westfalen, 5 Personen sogar aus Mecklenburg-Vorpommern, 3 direkt aus dem Abschiebegefängnis Pforzheim. Auf aktionbleiberecht.de befindet sich ein Augenzeugenbericht der Abschiebung einer Familie aus Stuttgart-Wangen, die von der Sammelabschiebung betroffen war. Trotz eines herzkranken Vaters wurde die gut integrierte Familie nach Mazedonien abgeschoben.

Bei der Sammelabschiebung aus Baden-Württemberg in den Kosovo am 24. September waren 7 der 16 Abgeschobenen zuvor in Erstaufnahmelagern. Ursprünglich wollte das RP 20 Personen abschieben. 2 Personen kamen aus Bayern und Rheinland-Pfalz, 2 aus der Abschiehaftanstalt Pforzheim. 7 der Betroffenen gehörten der Romaminderheit an.

Angesichts dieser Entwicklungen bei den Sammelabschiebungen scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann auch aus der Landeserstaufnahmestelle in Freiburg vermehrt abgeschoben wird. (FK)