20 Aktivist_innen am Samstagmorgen im Vorfeld der finalen Demo gegen die FIFA in Rio verhaftet

20 Aktivist_innen am Samstagmorgen im Vorfeld der finalen Demo gegen die FIFA in Rio verhaftet

Die Beamten der Zivilpolizei von Rio de Janeiro erschienen mit Kapuzen und stark bewaffnet. Es waren etwa 150 Polizisten im Einsatz. Die Demonstrant_innen wurden zur sogenannten “Stadt der Polizei” im Norden von Rio geführt. Es wurden fast 60 vorläufige Haftbefehle erlassen, welche jeweils fünf Tage Gefängnis auferlegten. Die Absicht der Aktion sei gewesen „diejenigen, die auf der Straße mit einer eigenen Ausdrucksweise Präsenz für soziale Gerechtigkeit gezeigt haben zu neutralisieren, niederzuschlagen und einzuschüchtern”.

Das Institut für die Verteidigung der Menschenrechte befand die Verhaftungen für antidemokratisch und willkürlich. Sie “basieren vermutlich auf Informationen, die mit einem Bruch des Telefongeheimnisses erzielt worden sind. Nur allzu deutlich ist die politische Intention, die Proteste an den letzten Tage des sportlichen Großereignisses WM zu hemmen”.

Journalistinnen und Journalisten wurde verboten, die Verhafteten in der Polizeistadt zu begleiten. Es gab Berichte über Drohungen in der Polizeiwache gegenüber Verwandten und Freund_innen der Gefangenen.

Die Verhaftungen in Rio wurden am Tag vor dem Finale der Männer WM durchgeführt, dem Tag an dem Demonstrationen am Stadion Maracanã angesagt waren. Mit dabei: der Protest “das Fest in den Stadien sind die Tränen in den Favelas nicht wert”. Die Versammlung war für 13h in Tijuca, in direkter Nachbarschaft des Stadions Maracanã angesetzt, in dem die deutsche und die argentinische Nationalmannschaft um den Pokal spielten. Dem Demonstrationsaufruf folgten etwa 500 Menschen. Die Polizei konterte mit einem ebenso großen Aufgebot, welche die Protestierenden mit brutalen Mitteln davon abhielt, zum Stadion zu gelangen.

Bei der Demonstration wurden dutzende Menschen verletzt. Die Polizei griff auch Journalistinnen und Journalisten mit Tränengas, mit Bomben und Gummiknüppeln an. Sie zerstörten ihr Equipment und nahmen  vereinzelt auch Medienschaffende mit auf die Wache. Allein 2013 wurden 190 Journalistinnen und Journalisten verhaftet oder mißhandelt. 21 wurden seit 2004 durch Polizeigewalt getötet.

(pulsar/midia ninja)