Verlobte von ermordetem Journalisten kritisiert Untätigkeit gegenüber Saudi-Arabien

Verlobte von ermordetem Journalisten kritisiert Untätigkeit gegenüber Saudi-Arabien

Die Verlobte von Jamal Khashoggi Hatice Cengiz hat bei einer Anhörung vor dem US-Kongress bittere Anklagen erhoben. Khashoggi und Cengiz wollten heiraten. Dazu brauchte Khashoggi Papiere vom saudischen Konsulat in Istanbul. Khashoggi ging am 2. Oktober letzten Jahres zum Konsulat, während Cengiz viele Stunden auf der Straße vergeblich auf seine Rückkehr wartete. Mittlerweile ist klar, dass der Journalist und gemäßigte Regimekritiker Khashoggi von einem Mörderteam aus Saudi Arabien ermordet wurde. Die Leiche wurde von einem Chirurgen zersägt. Auf internationalen Druck gibt es in Saudi-Arabien ein Verfahren gegen die mutmaßlichen Mörder. Der mächtige Kronprinz Mohammed bin Salman, der sehr wahrscheinlich hinter dem Mord steckt, blieb aber unbehelligt. Beim G20-Gipfel in Buenos Aires wurde er von vielen Staats- und Regierungschefs hoffiert. Cengiz sagte vor dem Kongress, dass sie nicht verstehen könne, warum die Welt nichts tue. „Ich habe noch immer das Gefühl, ich müsste doch irgendwann aufwachen“, sagte sie. Während für den US-Präsidenten Donald Trump Saudi Arabien noch immer ein bevorzugter Partner ist, sehen viele im Kongress das Verhältnis weit nüchterner. Auch die Rolle Saudi Arabiens und der USA im Jemenkrieg wird im Kongress hinterfragt.