Journalist möglicherweise im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul ermordet

Journalist möglicherweise im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul ermordet

Das Verschwinden des Journalisten Jamal Khashoggi erregt in der Türkei großes Aufsehen. Khashoggi soll am Dienstag das Konsulat Saudi-Arabiens aufgesucht haben, um die nötigen Papiere für seine Hochzeit zu bekommen. Seine Lebensgefährtin wartete 12 Stunden vergeblich vor dem Konsulat. Das Konsulat behauptet, Khashoggi befinde sich nicht in seinen Räumen, kann aber auch nicht beweisen, dass der Journalist das Konsulat verlassen hat, da gerade an diesem Tag alle Überwachungskameras ausgefallen seien. Türkische Medien behaupten zu wissen, dass Khashoggi ermordet und sein Leichnam zerstückelt wurde. Als Quelle geben sie türkische Polizisten an. Es liegt aber keine offizielle Erklärung der Polizei vor.

Khashoggi arbeitete für verschiedene internationale Medien. Seit zwei Jahren darf Khashoggi nichtmehr in Saudi-Arabien publizieren oder im Fernsehen auftreten, angeblich wegen Kritik an Donald Trump. Allerdings kritisiert Khashoggi schon seit 2003 das religiöse Establishment in Saudi Arabien und seit einiger Zeit auch die Staatsdoktrin des Salafismus.

Das Verhältnis der Türkei zu Saudi-Arabien ist angespannt, unter anderem weil sich Erdogan im Streit zwischen Saudi-Arabien und Katar auf die Seite Katars geschlagen hat.