Krim: Menschenrechtsorganisationen kritisieren ungerechte Verurteilung eines Vertreters der Tataren

Menschenrechtsorganisationen kritisieren ungerechte Verurteilung eines Vertreters der Tataren

Die Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch und Amnesty International kritisieren die Verurteilung eines Vertreters der Tataren auf der Halbinsel Krim durch ein russisches Gericht als ungerecht. Das Gericht hatte Ilmi Umerov am Mittwoch zu zwei Jahren Haft und einer zwei-jährigen Verbannung aus dem öffentlichen Leben verurteilt. Damit ging der Richter sogar über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus, die sich auf eine Bewährungsstrafe beschränkt hatte.

Ilmi Umerov ist ein gewählter Vertreter der Tataren-Minderheit auf der Krim. Doch die Versammlung, die die Krimtataren vertritt, wurde 2016 – also bereits unter der russischen Besatzung – vom höchsten Gericht der Krim als extremistische Organisation eingestuft. Umerov zählt zu den Kritikern der russischen Besatzung und der Verfolgung von Krimtataren durch die russischen Behörden. Der russische Geheimdienst FSB klagte ihn wegen Separatismus an, weil Umerov dafür plädiert habe, dass Russland die Krim und die östlichen Provinzen der Ukraine verlassen sollte. Human Rights Watch listet eine Reihe von Rechtsbrüchen im Gerichtsverfahren gegen Umerov, weswegen das Gerichtsverfahren nicht als gerecht gelten könne.

(mc)