Freiburger Kommunalpolitik: Über 200 auf Demo für Dietenbachwald am 30.9.23

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Über 200 auf Demo für Dietenbachwald am 30.9.23

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Demospitze am Fahnenergplatz - Händeweg vom Dietenbachwald & Kahlschlag für... Schande für  die Grüne Stadt
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Foto: KMM2023/RDL

Mehr als 200 Menschen hatten sich am Samstag ab 15 Uhr auf dem Rathausplatz versammelt, um für den maximalen Erhalt des Dietenbachwald zu protestieren. Die Demo zog über den Rotteckring zur Abschlusskundgebung an der Rempartstraße. Nach einer Tanzeinlage startete vor der Demo eine Kundgebung. Auf ihr wurde erklärt, dass auch für die künftig 16-17.000 Bewohenden des Dietenbachs Hitzehotspots die Zerstörung eines Drittels des Waldes, der auch als Kältesenke fungiert fatal wäre. Auch angesichts der Habitate sei die maximale Erhaltung des Langenmattenwäldchens unbedingt erforderlich.
Der Gemeinderat hatte in der Woche zuvor am 26. September 23  der Verwaltungs-Betonfraktion durch eine rechtlich extrem fragwürdige vorfristige Verwerfung eines Teils der Einsprüche gegen den Flächennutzungsplan - weitere 2 ha Waldumwandlung - und 1. Bebauungsplan "Dietenbach am Frohnholz" den lokalen und überregionalen Ernegiekonzernen - Badenova und ENBW- und ihrer Tochter terranetBW GmbH  den Weg  freigemacht:  mittels Rodung soll u.a. für eine GAS-Leitung die irreversible Schädigung des Langenmattenwäldchens, der sowohl in seinen Naturhabitaten für Vögel und Tiere undals Kältesenke unverzichtbar ist, trotz konkreter Alternativen möglich werden.
Die auch rechtliche Fragwürdigeit dieses Beschlusses wie auch die Genehmigung des Sofortvollzugs des Regierungspräsidiums für die Trassenführung von terranetBW Gmbh durch den Wald unter der Decke einer entbehrlichen 10m Trasse eines Radwegs durch den Wald wurde mal wieder von Prof.Engel durchgesetzt, dem Leiter der PG Dietenbach und TINA (there is no alternative)- Fan. Er hatte im Vorfeld mit terranet Gmbh einen Trassenverlegungsvertrag ausgehandelt, obwohl sämtliche naturschutzrechtlichen wie Waldumnutzungs -Fragen nicht geklärt sind.
Die von ihm betriebene Rodungsforcierung - direkt neben  dem Waldkindergarten Heuweg - wird trotz austehender Beschlussfassung des Flächennutzungplanänderung - vorgesehen erst am 14.11.23 - und auch trotz ausstehenden Bebauungsplanbeschluss - voraussichtlich 2. Quartal 24 betrieben.
Es fehlen auch wasserrechtliche Genehmigungen zur Grundwasserentnahme wie auch Waldumnutzungs-Änderungen , die gerade auch die naturschutzrechtlichen Ausnahme-Genehmigungen nur "beantragt" sind.
Der sich seit 2021 wegduckende Gemeinderat - damals erklärte er seine umweltpolitische Inkompetenz in der Beschlussfassung eines zentralen Energiekonzeptes - wird nun erneut nach einem Überrasschungscoup in geheimen Sitzungen tagenden Ausschüssen und Nicht-Debatte in öffentlicher Gemeinderatssitzung 2022 zur Offenlage des Bebauungsplans "Am Frohnholz" auf die Spitze getrieben.
Das immer illusorischen werdende Ziel des angeblich preiswerten Wohnraumes hält dabei die Rätinnen bei der Stange. In der letzten Sitzung vermerkte nur Rätin  Irene Vogel (UFF,ESFA) ihren Dissenz zu dieser TINA-Poltik Fortsetzung des OB  Salomon durch  jetzt Martin Horn.
(kmm, 1.10.2023)