Zischlaute schleudern Viren besonders erfolgreich

Zischlaute schleudern Viren besonders erfolgreich

Zischlaute schleudern Tröpfchen und damit auch Viren besonders weit in den Raum. Dazu gehört insbesondere das vorne an den Lippen artikulierte englische „th“. Außerdem kommt es natürlich auf die Lautstärke der Äußerung an. Zu diesen Erkenntnissen ist die Umweltmedizinerinn Claudia Traidl-Hoffmann vom Helmholtz Institut München gekommen. Also Sprachen mit diesem th, wie Englisch und Arabisch oder Sätze wie „Zischlaute schleudern Viren“ bitte nur leise sprechen und besser mit Maske vor dem Mund.

 

Wer hastig läuft oder rennt schleudert Tröpfchen auch weiter als die angegebenen anderthalb Meter. Das haben Versuche im Windkanal ergeben. Bernhard Weigand vom Institut für Thermodynamik der Luft- und Raumfahrt an der Uni Stuttgart gibt allerdings zu bedenken, dass sich die Tröpfchen in der Luft nicht gut halten. Die größeren sinken rasch zur Erde. Ganz kleine verdunsten schon in Bruchteilen von Sekunden. Die Mittleren Winzlinge verdunsten bei 20 Grad in 20 bis 30 Sekunden. Je heißer und trockener das Wetter ist um so leichter verschwinden auch die Tröpfchen. Auch Wind hilft. Auch nicht jedes Virus löst gleich eine Infektion aus. In der Nasenschleimhaut würde man Viren wohl bald wieder ausschneuzen, meint Traidl-Hoffmann. Den größten Schaden würden sie dagegen anrichten, wenn man sie direkt tief in der Lunge einatmet. Chinesische Untersuchungen kamen auch zu dem Ergebnis, dass die Gefahr in geschlossenen Räumen größer ist als im Freien.