Wohlstandgefälle in EU krass in Divergenz

Wohlstandgefälle in EU krass in Divergenz

Eurostat, das Statische Amt der EU hat die Schätzzahlen für BIP und TIV jeweils Pro Einwohnerin in 2012 vorgelegt, die die Krassheit der Ungleichgewichte in der EU der 27 unterlegen. Während das Bruttoinlandsprodukt - also die Summe der Waren und Dienstleistungen je Kopf der Wohnbevölkerung - differieren im Index um den Faktor 6-7 zwischen Luxemburg mit 271% und Bulgarien, das im BIP nur bei 47 % des EU- Durchschnitts liegt. Während der Ausreisser beim BIP, Luxemburg, vor allem durch die hohen Zahl seiner Grenzgänger - u.a. in die Finanzindustrie - punktet, demonstriert der TIV ,der tatsächliche Individualverbrauch (TIV) an Waren und Dienstleistungen pro Kopf. Auch hier, bei den real in den Haushalten verbrauchten Waren und Dienstleistungen, sind jedoch die Wohlstandunterschiede beträchtlich: auf bloss 47 % kommt Rumänien, die Luxemburgerinnen auf mehr als das dreifache -141% - im EU-Schnitt. Die internen Armutsquoten der Länder sind damit natürlich noch nicht erfasst. Die BR Deutschland liegt in beiden Indikatoren bei 121 % des EU-Schnitts. Beim TIV/Kopf rangiert sie nach Luxemburg an 2. Stelle nur EFTA - Länder wie Norwegen und die Schweiz stehen besser dar. Die BRD hängt damit auch Dänemark, Niederlande, Schweden und Österreich ab, die im BIP/Kopf noch vor ihr liegen. Wie gesagt, über die Armuts-bzw.Reichtumsspreizung im jeweiligen Inland ist damit überhaupt nichts ausgesagt.
Die Veränderungen der gröbsten Durchschnitswerte zum Eurozonenschnitt beim TIV zwischen 2009 (107% der EU) und 2012 (106%): Griechenland minus 19 Prozent auf nur noch 85 % der EU, Zypern minus 7 % auf 94 %, Spanien minus 3 auf 98 % der EU, Portugal minus 5 auf nur noch 84% des EU-Schnitts. Irland mit minus 3% und Italien mit gar einem Minus von 5% zur Eurozone, liegen nach dem Absinken ihres Durchnitts TIV bei jeweils 98 % des EU-Schnitts Auch die Niederlande verzeichnen ein Minus von 3 % im Verhältnis zum Eurzonenmittel . Allerdings liegen die Niederlande weiterhin mit 118% über dem EU und auch bei 112% des Eurozonenschnitt. Gewinner ausserhalb der Eurozone: Polen plus 8 % auf jetzt 71 % des EU-Schnitts bzw. noch 35 % Abstand zur Eurozonenschnitt. Deutschland verbesserte seine relative Position um 8 % zum Eurozonenschnitt und 7 % zum EU-Schnitt, Auch Österreich ist mit 3 bzw. 4 % Punkten Gewinner seit 2009. Schweden, Belgien und Finnland konnten gleichfalls ihre relative Position verbessern.