Weiter Kritik an wissenschaftlicher Publikation zum Impfstoff Sputnik V

Weiter Kritik an wissenschaftlicher Publikation zum Impfstoff Sputnik V

Eine Gruppe von 37 Forscher*innen um den italienischen Molekularbiologen Enrico Bucci hält ihre Kritik an der wissenschaftlichen Publikation zur Wirksamkeit des in Russland entwickelten und seit August zugelassenen Impfstoff Sputnik V auch nach einer Antwort der Entwickler aufrecht. Bucci und Kolleginnen war aufgefallen, dass es seltsame Übereinstimmungen in der Publikation gibt. So hatten Probanden an verschiedenen Tagen zum Teil exakt den gleichen Spiegel von Antikörpern, obwohl sie unterschiedliche Dosen des Impfstoffes bekamen. Außerdem wollten die Kritiker*innen eine Erklärung dafür, warum die ursprünglich geplanten beiden Tests der Stufe I nicht ausgeführt wurden. Stattdessen wurden sie mit Tests der Stufe II zusammengelegt.

 

Das Team um Denis Logunov vom staatlichen Gamaleya-Institut in Moskau hat nun den Kritiker*innen geantwortet. Demnach sind die seltsamen Übereinstimmungen in den Daten lediglich ein Zufall. Die Rohdaten, aus denen die Angaben in der Veröffentlichung erstellt wurden, gab Logunov nicht bekannt. Nach Enrico Bucci ist das aber bei solchen Veröffentlichungen üblich. Logunov räumte dagegen ein, dass klinische Tests der letzten Phase, von denen in der Publikation berichtet wird, noch nicht abgeschlossen sind. Außerdem räumte er ein, dass es nur wenige Testpersonen gab. Dazu soll auch eine Tochter des russischen Präsidenten Wladimir Putin gehört haben.

 

Enrico Bucci haben die Erklärungen aus Moskau jedenfalls nicht befriedigt.