Vier Jahre nach Attentat beklagt Charlie Hebdo nachsichtigen Umgang mit Fundamentalismus

Vier Jahre nach Attentat beklagt Charlie Hebdo nachsichtigen Umgang mit Fundamentalismus

Mit einer Sondernummer hat die französische Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo des vierten Jahrestages des Attentates auf die Redaktion gedacht. Am 7. Januar 2014 stürmten Anhänger der Terrorgruppe Al-Kaida die Redaktion von Charlie Hebdo und ermordeten zwölf MitarbeiterInnen. Ein weiterer Terrorist drang zwei Tage später in einen koscheren Supermarkt in Paris ein und ermordete nach einer Geiselnahme 4 Menschen.

 

In der Sonderausgabe zieht der Chefredakteur Laurent Sourisseau, eine negative Bilanz der Jahre nach dem Anschlag. Der Einfluss des „islamistischen Totalitarismus“ habe ständig zugenommen, meint Sourisseau. Kritik daran werde als Blasphemie ausgelegt. Die Gesellschaft in Frankreich huldige einer „Gegen-Aufklärung“. Als Exponenten der Gegen-Aufklärung sieht Sourisseau, den Papst, Donald Trump, die Familie Le Pen und den Schriftsteller Michel Houellebecq.

 

Auf dem Deckblatt der Sonderausgabe steht: „Die Wiederkehr der Gegen-Aufklärer“. Ein Bischof und ein Imam versuchen gemeinsam eine Kerze auszublasen. Darunter liegt ein Blatt auf dem steht „alles ist vergeben“.

 

Charlie Hebdo hat in derzeit eine verkaufte Auflage von 60 000 Exemplaren. Wegen hoher Sicherheitskosten schreibt die Satire Zeitschrift Verluste.