In einem Schreiben an die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen plädieren 50 Abgeordnete der Unionsparteien dafür die versprochene Aufnahme von Kindern aus Flüchtlingslagern auf griechischen Ägäis-Inseln rasch umzusetzen. Die rasche Aufnahme der Kinder sei angesichts des sich rasant ausbreitenden Coronavirus „dringend geboten“ schreiben die Abgeordneten. Viele der Kinder hätten außerdem Traumata durch Kriegserlebnisse und die Unterbringung in den überfüllten Lagern.

12 EU-Staaten hatten sich bereiterklärt, insgesamt 1600 Kinder von den Flüchtlingslagern aufzunehmen. Die Umsetzung stockte aber angesichts der Corona-Krise. Insgesamt ist die versprochene Aufnahme der Kinder nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Nach Schätzungen befinden sich derzeit 40 000 Menschen in den überfüllten Lagern auf den Inseln. Im Lager Moria auf Lesbos müssen sich 1300 Menschen einen Wasserhahn teilen. Die Flüchtlinge haben zwar selbst eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen wie das Nähen einfacher Masken ergriffen, angesichts der Enge der Lager und des Wassermangels sind sie aber so gut wie machtlos gegen die Seuche. Der Europaabgeordnete Erik Marquardt (Grüne) fordert deshalb eine völlge Auflösung der Lager, ehe die Krankheit sie erreicht hat.