Ungeklärter Tod von NSU- Brandermittler

Ungeklärter Tod von NSU- Brandermittler

Der Brandermittler und Kriminaltechniker Frank Dieter Stolt ist in einem Krankenhaus in Mannheim gestorben. Weil die Todesursache unklar ist, hat seine Familie nun eine private Obduktion veranlasst.

Von öffentlichem Interesse ist diese Nachricht, da Stolt im Rahmen der NSU- Prozesse ermittelte. So beispielsweise im Zusammenhang mit dem Brand des Wohnmobils in Eisenach am 4. November 2011. In dem Fahrzeug waren die beiden mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos tot aufgefunden worden. In der ARD-Dokumentation "Die Akte Zschäpe" von 2015 kritisierte Stolt unter anderem das Verhalten des Polizeichefs Michael Menzel, der sich in das Wohnmobil begeben und mit einer Harke darin herum gesucht hatte. Außerdem wurde eine dort entdeckte Polizeiwaffe herausgeholt, die später als die eines Polizeibeamten identifiziert wurde, der im April 2007 in Heilbronn Opfer eines Anschlages geworden war, bei dem seine Kollegin Michele Kiesewetter gestorben war. Stolt kritisierte auch das Vorgehen in der Frühlingstraße in Zwickau. Dort explodierte ebenfalls am 4. November 2011 die Wohnung von Beate Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos. Durch das ausräumen der ausgebrannten Wohnung mit Baggern, ließen sich Indizien nicht mehr richtig zuordnen.

Frank Dieter Stolt ist nach Angaben seiner Familie am 15. Juni in einem Mannheimer Krankenhaus gestorben. Nach seiner Einlieferung sei er ins Koma gefallen und nicht mehr aufgewacht. Der Tod kam für die Familie überraschend. Weil die Ärzte nicht sagen können, woran der Patient starb, hat die Familie auf eigene Kosten eine Obduktion in Auftrag gegeben. Bei der Staatsanwaltschaft Mannheim ist der Fall nicht bekannt, ein Todesermittlungsverfahren nicht anhängig.

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