Ukraine im Wechselbad von Drohungen und Hilfsangeboten Moskaus

Ukraine im Wechselbad von Drohungen und Hilfsangeboten Moskaus

 

Der russische Finanzminister Anton Siluanow hat am Rande eines treffens mit seinem amerikanischen Kollegen Jack Lew die Bereitschaft seines Landes erklärt, sich gemeinsam mit der EU und dem IWF an einer Finanzhilfe für die Ukraine zu beteiligen. Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch hatte nach seinem Sturz ein Land mit völlig zerrütteten Finanzen hinterlassen. Alleine dem russischen Gaslieferanten Gazprom schuldet die Ukraine 2,2 Mrd. Dollar. Gestern war dagegen ein Brief des russischen Präsidenten Wladimir Putin an 18 Staats- bzw. Regierungschefs in Westeuropa bekannt geworden, indem Putin damit droht, alle Gaslieferungen an die Ukraine zu stoppen, falls die offenen Rechnungen nicht bezahlt würden. Außerdem wies Putin auf die Möglichkeit hin, dass die Ukraine wieder Gaslieferungen nach Westeuropa anzapft, um die russische Sperre zu umgehen. Mit diesem Hinweis hat Putin auch klar gemacht, dass Russland gegebenenfalls auch die durch die Ukraine gehenden Lieferungen an andere Länder unterbinden könnte.

 

Neben der IWF-Chefin Christine Lagarde hat auch der Chef der Weltbank Jim Yong Kim die grundsätzliche Bereitschaft erklärt, der Ukraine zu helfen. Allerdings werden die Hilfen des IWF, über die laut Lagarde Ende April oder Anfang Mai entschieden werden wird, an Auflagen gebunden sein, die die Bevölkerung belasten. Dies könnte die ohnehin von Russland und durch rechte Nationalisten geschürten innenpolitischen Spannungen weiter erhöhen.