UKIP schrammt knapp an der Insolvenz vorbei

UKIP schrammt knapp an der Insolvenz vorbei

Die rechtspopulistische britische Partei UKIP hat einen Bankrott gerade noch vermieden. Bei einem Spendenaufruf an die Mitglieder sind rund 475.000 Pfund eingenommen worden. Einen Teil davon, 175.000 Pfund, braucht die Partei, um die Strafe in einem Rechtsstreit mit drei Labour-Abgeordneten zu zahlen.

UKIP, kurz für United Kingdom Independence Party, ist in der Wählergunst scharf gefallen und erreicht derzeit nur noch 3% in Umfragen. Mit dem Brexit-Votum vor zwei Jahren hat die Partei ihr zentrales und oft einziges Thema verloren und kommt seitdem nicht mehr aus Führungswechseln und Skandalen heraus. Zuletzt wurde im Februar der Vorsitzende Henry Bolton zum Rücktritt gezwungen, nachdem dessen Lebensgefährtin rassistische Nachrichten auf Twitter verschickt hatte. Bolton war nur einer von 4 fest gewählten und 3 übergangsweise eingesetzten Parteivorsitzenden seit 2015.

Bei der Spendenaktion seien die nötigen Gelder aus mehreren Quellen gekommen, heißt es nun aus Parteikreisen. Dabei verlor UKIP allein während des Skandals um Bolton rund 1000 zahlende Mitglieder pro Monat. Der jetzige vorläufige Parteivorsitzende Gerard Batten hat wegen der Kosten einer erneuten Gremiumswahl vorgeschlagen, seine Amtszeit automatisch auf 12 Monate zu verlängern, um die Partei wieder in finanziell sichere Gewässer zu bringen.