Auch nach den jüngsten Erkenntnissen über rassistische Chatgruppen bei der Polizei lehnt der Bundesminister für Heimat und Inneres, Horst Seehofer eine wissenschaftliche Untersuchung über rassistische Vorurteile bei der Polizei ab. Zu dem jüngsten Skandal in Nordrheinwestfalen sagte der Minister laut Süddeutscher Zeitung: „"Dieser Vorgang bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen tut weh". Zugleich verlieh er aber seiner Überzeugung Ausdruck, "dass die überwältigende Mehrheit unserer Polizistinnen und Polizisten solche Machenschaften ablehnen". Keine unabhängigen Wissenschaftler*innen, sondern der Verfassungsschutz soll nun schon Ende September einen Bericht „zu diesem Themenkomplex“ vorlegen. Anscheinend weiß der Verfassungsschutz genauso rasch Bescheid wie der Minister.

Wegen des jüngsten Chatskandals wird gegen 30 Polizist*innen ermittelt. Sie sind überwiegend dem Polizeipräsidium Essen unterstellt. In den Chats soll es auch Gewaltphantasien gegen Menschen mit schwarzer Hautfarbe gegeben haben.