Bundesweiter #LeaveNoOneBehind Aktionstag: Seebrücke Freiburg fordert u.a. Landesaufnahmeprogramm für Geflüchtete

Seebrücke Freiburg fordert u.a. Landesaufnahmeprogramm für Geflüchtete

safe_image.php_.jpeg

Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
Seebrücke

In Freiburg finden am Samstag zahlreiche politische Versammlungen statt. Die Freiburger Seebrücken Initiative beteiligt sich gemeinsam mit Zusammenleben Willkommen Freiburg am bundesweiten LeaveNoOneBehind Aktionstag. Aufgerufen wird zu einem Spaziergang ab 11.00 Uhr vor das Rathaus und vor das „Siegesdenkmal“ auf dem Europaplatz.

Die Seebrücke fordert von der Landesregierung Baden-Württemberg, ein Landesaufnahmeprogramm für Geflüchtete, insbesondere aus den Elendslagern der EU, ins Leben zu rufen. "Wir fordern Oberbürgermeister Horn auf, sich öffentlich und unmissverständlich für ein solches Landesaufnahmeprogramm einzusetzen." Die Seebrücke kritisiert, dass die Europäische Union ihrer humanitären Verpflichtungen gegenüber geflüchteten Menschen nicht nachkommt. "Auf den griechischen Inseln sind über 40.000 Menschen, darunter über 4.000 Minderjährige gezwungen, unter erbärmlichsten Bedingungenauszuharren. Die Bedrohung durch das Corona-Virus ist eklatant, da die Menschen weder Maßnahmen der Hygiene noch des Abstandes einhalten können. Eine adäquate medizinische Versorgung gab es auch schon vor dem Virus nicht. Eine Evakuierung der Lager ist dringend geboten, erfolgt aber nicht, weil die EU schon seit Jahren das Mantra der „europäischen Lösung“ vor sich herträgt, aber diese nie zustande gekommen ist." Die Aufnahme von 47 Kindern aus Moria falle nicht einmal symbolisch ins Gewicht. Das ungleich kleinere und wirtschaftlich schwächere EU-Mitglied Portugal hat über 500 Kinder aus Moria aufgenommen.

"Auf dem zentralen Mittelmeer ist nun angesichts fast nicht existenter staatlicher Seenotrettung auch die zivile Seenotrettung zum Erliegen gekommen, da die Schiffe der NGOs entweder blockiert oder Einsätze unter den Quarantäne-Auflagen nicht mehr möglich sind."

Am Protest beteiligt sich auch die Initiative Zusammenleben Willkommen Freiburg, die auch die hiesige Unterbringung von Schutzsuchenden in Lagern kritisiert und eine dezentrale Unterbringung fordert.

„Auch in den Lagern in Deutschland ist die Situation Geflüchteter von Repression und Perspektivlosigkeit geprägt. Wir kritisieren die zentrale Unterbringung in Massenunterkünften, die die Menschen stigmatisiert und ausgrenzt, und setzen uns politisch für eine dezentrale Unterbringung ein. Wir bringen Wohnraumgebende und geflüchtete Menschen zusammen, um ein privates Zusammenleben in WGs zu initiieren. Dadurch möchten wir langfristig dazu beitragen, eine offene Gesellschaft zu gestalten, in der ein solidarisches Miteinander und ein Zusammenleben auf Augenhöhe als selbstverständlich gelten." (FK)