Pussy-Riot-Aktivistin ist verkleidet als Lieferantin aus Russland geflohen

Pussy-Riot-Aktivistin ist verkleidet als Lieferantin aus Russland geflohen

Obwohl sie von der Polizei überwacht wurde, ist es der Pussy-Riot-Aktivistin Maria Aljochina gelungen Russland zu verlassen. Laut New York Times hatte sie sich dafür als Essenslieferantin verkleidet. Die Zeitung veröffentlichte auch ein Selfie von Maria Aljochina. Auf dem Bild trägt sie die grüne Uniform eines Lieferservices und einen Wärmerucksack für Essen. Schal und Mütze, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, gehörten ebenfalls zu ihrer Ausstattung. Das Handy musste in der Wohnung bleiben, um seine Besitzerin nicht zu verraten. Aljochinas Anwalt bestätigte, dass sie Russland verlassen habe.

 

Die feministische Punk-Politband Pussy Riot kritisierte Putins Regime und seine Verquickung mit der russisch-orthodoxen Geistlichkeit schon früh mit Aufsehen erregenden Aktionen. Berühmt wurde ihr „Punk-Gebet“ am 21. Februar 2012 in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau. In einer später im Internet verbreiteten Aufzeichnung heißt es unter anderem: „Mutter Gottes, Jungfrau, verjage Putin“ und „Der Patriarch glaubt an Putin, obwohl er an Gott glauben sollte.“ Drei Mitglieder der Band, darunter Aljochina, wurden anschließend wegen „Rowdytum aus religiösem Hass“ zu jeweils zwei Jahren Haft verurteilt. Seit dem Beginn des Überfalls auf die Ukraine haben zigtausende junge Intellektuelle Russland verlassen.