Vor einem Jahr wurde die Krim besetzt. Was zunächst als eine Art lokaler Aufstand, wenn nicht antifaschistische Aktion, getarnt war, hat sich mittlerweile als von Putin eingefädelte Okkupation herausgestellt. Wie geht es den Bewohnerinnen und Bewohnern der Krim nun mit der Annektion? Es ist uns nicht möglich, ein Bild vor Ort zu gewinnen. Eine Interviewpartnerin, die letztes Jahr für Radio Dreyeckland die Okkupation beschrieben hatte, traute sich bald nichtsmehr zu sagen. Wir werden morgen in einem Interview mit dem Geschäftsführer der Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr näher auf die Freiheit bzw. Unfreiheit der Medien auf der Krim eingehen. Radio Dreyeckland konnte jedoch mit einem Vertreter der Minderheit der Krimtataren in der Türkei ein Interview führen und zwar mit Mükremin Şahin, Stellvertretender Vorsitzender des Kultur- und Hilfsvereins der Krimtürken in Ankara. Unter anderem berichtet Sahin von mehreren Fällen, in denen junge Krimtaren von maskierten "Milizionären" entführt wurden und seither entweder verschwunden sind oder tot aufgefunden wurden.
Es schloss sich ein spontanes Gespräch zwischen den Redakteuren Bogdan und Jan über die historische Rolle der Krimtataren an. Hier kann auch das abgehört werden: