Papst ordnet kircheninterne Meldepflicht für Missbrauch an

Papst ordnet kircheninterne Meldepflicht für Missbrauch an

Die Proteste gegen den Missbrauch in der katholischen Kirche reißen nicht ab. Nun führt Papst Franziskus eine Meldepflicht für Missbrauchfälle ein. Wie in einem Schreiben der Kirche verkündet wird, müssen Diozösen weltweit eine Anlaufstelle für Anzeigen einrichten. Dabei geht es sowohl um den Missbrauch von Minderjährigen als auch von Erwachsenen. Auch Machtmissbrauch soll bei solchen Stellen zur Anzeige gebracht werden können. Die deutsche Bischofskonferenz verkündete, dass solche Stellen in Deutschland bereits existierten.

Allerdings kritisieren Vertreter*innen von Misbrauchsopfern, dass diese Meldepflicht nur kirchenintern gilt. Ermittlungen des Staates sollen zwar von den kirchlichen Ermittlern unterstützt werden. Sie können jedoch auch außen vor bleiben. So zum Beispiel in Argentinien. In dem Land, das in den letzten Monaten von Missbrauchskandalen in der Katholischen Kirche erschüttert wurde, gibt es den Vorwurf, dass ein altes Geheimhaltungsabkommen zwischen Kirche und Staat den Zugang zu Akten verhindere.