MST besetzt Radio um Demokratisierung der Medien zu fordern

MST besetzt Radio um Demokratisierung der Medien zu fordern

500 Mitglieder der Landlosenbewegung protestierten damit am Mittwoch gegen die Verleumdungen und Beleidigungen der sozialen Bewegungen der Region von Seiten eines Moderators von Xodó FM in Sergipe im Nordosten Brasiliens. Sie forderten ihr Recht, etwas auf die Diffamierungen zu erwidern, ein. Nachdem der Moderator nicht mit sich reden lassen wollte, besetzten die Aktivist_innen das Radio kurzerhand und verhandelten in Anwesenheit der Militärpolizei im Studio eine dreißigminütige Redezeit live. Sie betonten dabei die positive Auswirkung der 30-jährigen Aktivitäten der MST in der Region Alto Sertão: sie konnten die ehemals monopolisierten Grundstücke in den Händen von Großgrundbesitzern zu einer Einnahmequelle für tausende Familien machen, die auch zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region beiträgt.
Die tagesaktuelle Sendung Jornal da Xodó behandelt Fragen vom Kampf um Land und Wohnen seit langer Zeit auf inkorrekte und vorurteilsgeladene Art  und Weise; bezeichnet die Landarbeiter_innen sogar als  “Gesindel“. Die systematische Diskriminierung der sozialen Bewegungen bei Xodó FM ist – der Meinung von MST nach – eine Folge der Ballung von Medien in den Händen weniger reicher Familien und politischer Gruppen.