Mora Do. 24. April 8:00 bis 10:00 Uhr - Bildungswüste Land? und weiteres

Mora Do. 24. April 8:00 bis 10:00 Uhr - Bildungswüste Land? und weiteres

Doch nicht nur in den Wettkampfstätten wird geschwitzt und
gekämpft, sondern gar nicht mal so fern des sportlichen Geschehens, in
den Produktionsstätten und Fabriken der Markenfirmen und Sponsoren
dieses Events von Nike, Adidas oder Puma. Olympia ist für die
Sportartikelhersteller die effektivste aller internationalen
Marketingplattformen. Milliarden von Menschen in über 200 Ländern auf
der ganzen Erde werden durch dieses mediale Ereignis erreicht.

Die andere Seite der Medaille, nämlich die schockierenden
Arbeitsbedingungen unter denen die Sportbekleidung, -schuhe aber auch
die Olympia-Andenken produziert werden, interessiert weniger.

Von den olympischen Idealen ist in den Fabriken nichts mehr zu spüren.
Arbeitsbedingungen, die wie modernes Sklaventum anmuten, werden
geduldet - bis zu 16 Stunden am Tag für einen Lohn der nicht recht zum
Leben reicht und Repressionen verschiedenster Art.

Die großen Sportartikelhersteller und das Internationale Olympische
Komitee erwarten für die kommenden Spiele in Peking drastische
Umsatzsteigerung.

Dieses Wachstum und der Profit werden auf Kosten derer erzielt, die
die Produkte fertigen. Die Sportartikel-Giganten und die Olympischen
Komitees müssen konkrete Verantwortung zur Verbesserung der Arbeits-
und Lebensbedingungen der ArbeiterInnen übernehmen.

Dazu hat sich ein breites Bündnis „PLAY FAIR 2008“ zusammengeschlossen. 

Verantwortlicher für Massaker als Gastredner der Konrad-Adenauer-Stiftung

 Am 17. April 1996 wurden 19 Landarbeiter nahe der Stadt Eldorado dos
Carajás im brasilianischen Bundesstaat Pará von Polizisten erschossen.
Die 19 Personen waren Teilnehmer des "Marsches für eine Agrarreform",
der am 10. April von 1.500 Familien landloser Arbeiter ins Leben
gerufen wurde, und dabei blockierten sie die Bundesstraße PA-150. Paulo
Sette Câmara war im Jahre 1996 Staatssekretär für öffentliche
Sicherheit im brasilianischen Bundesstaat Pará und erteilte am 17.
April 1996 an die Polizei die Anweisung, "unter Anwendung notwendiger
Mittel, inklusive Schusswaffengebrauch" die Bundesstraße PA-150 von den
Demonstranten zu räumen. 19 Landarbeiter wurden erschossen, 81 Personen
wurden verletzt. Seit diesem Massaker wird jährlich der 17. April als
"Tag der Landlosen" in Erinnerung an die Opfer weltweit begangen.

Am 24. April 2008 ist Paulo Sette Câmara nun geladener Gast einer
Veranstaltung der Konrad Adenauer Stiftung und der
Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft in Berlin. Auf dem IX.
Deutsch-Brasilianischen Symposium unter dem Titel "Innere Sicherheit
und Demokratische Gesellschaft in Brasilien und Deutschland" wird Paulo
Sette Câmara am 24. April 2008 um 15:00 Uhr im "Hotel Berlin",
Lützowplatz 17, D-10785 Berlin zum Thema "Kriminalität und Gewalt als
Herausforderungen für die Demokratie in Brasilien" als Gast der Konrad
Adenauer Stiftung (KAS) sprechen.

Kirsten von der Kooperation Brasilien sprach im Morgenradio von Radio Dreyeckland über die Hintergründe...