Grundrechte Fehlanzeige: Menschenrechtsverletzungen in Samellagern für Geflüchtete in der Coronakrise

Menschenrechtsverletzungen in Samellagern für Geflüchtete in der Coronakrise

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Mahnwache an der LEA Freiburg gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in Massenlagern, 06.06.2020
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RDL/mc

Wir haben immer wieder über die Gefahr für BewohnerInnen von Flüchtlingswohnheimen berichtet, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Auch das Robert Koch Institut erklärt, dass das Übertragungsrisiko in Gemeinschaftsunterkünften „besonders hoch sei, da hier viele Menschen auf engem Raum zusammenleben und Wohn-, Ess- und Sanitärräume gemeinsam nutzen“. Das RKI spricht sich entschieden dagegen aus, ganze Unterkünfte unter Quarantäne zu stellen. Die Belegung sollte deutlich entzerrt werden. In zahlreichen Fällen, wie z.B. in der LEA Ellwangen passierte das Gegenteil. Ganze Unterkünfte wurden unter Quaraänte gestellt, was das Ansteckungsrisiko für die BewohnerInnen weiter erhöhte. In Freiburg fanden vor der LEA in der Lörracherstraße, organisiert u.a. von der Initiative LEA Watch, immer wieder Proteste für die Schließung von Sammellagern statt. Schon in der Vergangenheit gab es Kritik an widerrechtlichen Zimmerkontrollen und Eingangskontrollen in der Landeserstaufnahmestellen. LEA Watch wird demnächst erneut mit der Kampagne Grundrechte am Eingang abgeben in die Öffentlichkeit gehen.

Mit Menschenrechtsverletzungen in Lagern, speziell in der Coronakrise in einer Untersuchung auseinandergesetzt hat sich Julian Staiger, aktiv beim baden-württembergischen Flüchtlingsrat und der Freiburger Initiative Zusammenleben Wilkommen. Wir haben mit ihm gesprochen.