Massive Proteste gegen russischen Politiker in Georgien

Massive Proteste gegen russischen Politiker in Georgien

In der georgischen Hauptstadt Tiflis haben mehrere tausend Menschen versucht, das Parlament zu stürmen. Anlass war eine Rede des russischen Abgeordneten Sergej Gawrilow, der für seine Ansprache auf dem Stuhl des georgischen Parlamentspräsidenten Platz nahm. Gawrilow nahm an einer Tagung von Parlamentariern aus Ländern mit christlich-orthodoxer Prägung teil.

Bereits zuvor hatte es große Kritik an der Einreise des russischen Abgeordneten gegeben. Am Donnerstagabend kam es schließlich zu einer Demonstration mit etwa 10.000 Teilnehmer*innen vor dem Parlament. Als die Polizei versuchte, die Protestierenden auf einen anderen Platz zu drängen, wurden Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt. Über die Zahl der Verletzten gibt es unterschiedliche Angaben. Mindestens 30 Demonstrant*innen und 39 Polizist*innen mussten laut Auskunft der Behörden im Krankenhaus behandelt werden.

Das Verhältnis zwischen Georgien und Russland ist seit der Unabhängigkeit 1991 angespannt. 2008 kam es zu einem kurzen, aber heftigen Krieg um die Provinzen Süd-Ossetien und Abchasien, die seitdem unter russischer Kontrolle sind. Sergej Gawrilow gilt unter anderem als Befürworter der Unabhängigkeit der beiden Regionen von Georgien.