Heimatland - düstere Metapher über die Schweizer Abschottungspolitik

Heimatland - düstere Metapher über die Schweizer Abschottungspolitik

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Ein riesiges kuhfladenförmiges Rauchmonster zieht über Basel auf.
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
http://www.heimatland-film.ch/

Der Wetterbericht einmal anders: Exakt über dem Staatsgebiet der Schweiz zieht sich eine schaurig dunkle Wolke zusammen. Nein, kein neuer Roland Emmerich (die Schweiz wäre für den Master of Desaster sicher zu klein...), sondern eine böse Metapher auf die Schweizer Abschottungspolitik.

Konzipiert und umgesetzt von 10 Schweizer Filmemacher_innen. Es gibt 10 Handlungsstränge, die sukzessive im Lauf des Films zu Ende erzählt werden. Da ist die Versicherungsgesellschaft, die angesichts des drohenden Sturms auf Unterstützung durch den Staat hofft, da der kroatisch-schweizerische Taxifahrer, der versucht mit seiner Familie zur Grenze zu kommen. Eine antinationale, saturnalische Feier, bei der Schweizfahnen verbrannt werden ist auch dabei, wie auch die dumpfen, hasserfüllten Nationalisten, die sich grölend und saufend mit Karabinern bewaffnen. Böse Pointe: Die EU wird schließlich ihre Außengrenzen für die millonenfach fliehenden Schweizer (!) schließen. Und alle warten darauf, dass der Sturm ausbricht ...

Trotz des Fehlens einer klassischen Protagonist_in wirkt der Film überraschend homogen. Eine kurze Diskussion zwischen Svenja, Johannes und Andreas.