Frankreich: Ex-Präsident Hollande äußert sich skeptisch zu Gesprächen mit Putin

Frankreich: Ex-Präsident Hollande äußert sich skeptisch zu Gesprächen mit Putin

Während der jetzige französische Präsident Emmanuel Macron laufend mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert, äußerte sich sein Vorgänger in einem Interview mit der Zeitung Le Monde skeptisch über solche Gespräche: „Mit Putin zu reden bedeutet, ihm stundenlang zuhören zu müssen in dem Wissen, dass er nichts von dem macht, was er sagt und nichts von dem sagt, was er tun möchte“, sagte Hollande der Zeitung. Er halte nur ewige Vorträge mit historischen Exkursen, würde aber keine Frage präzise beantworten und keine Konzessionen humanitärer oder politischer Natur machen. Auch glaubt Hollande nicht, dass Putin derzeit wirklich verhandeln will. Sein Kriegsziel sei vielmehr, „ein möglichst großes Gebiet der Ukraine zu besetzen, vor allem im Osten, den Donbass, den er dann morgen in die Russische Föderation integrieren kann, und dann den Süden, in Fortsetzung der Krim.“ Trotzdem fand es Hollande sinnvoll, dass Macron die Gespräche nicht abreißen lasse. Hollande kennt Gespräche mit Putin vor allem aus der Zeit nach der Krimbesetzung im Jahr 2014 als er zusammen mit Angela Merkel mit Putin verhandelte. Immerhin wurde damals ein Konflikt vom heutigen Ausmaß verhindert.