Flüchtlingslager Manus Island von Polizei gestürmt

Flüchtlingslager Manus Island von Polizei gestürmt

Wochen nach seiner Schließung stürmte die Polizei von Papa-Neuguinea in der Nacht auf heute das berüchtigte australische Flüchtlingslager auf Manus Island. Veranlasst haben dies die australischen Behörden. Ein Video von den Räumungen zeigt wie die Polizei mit Gewalt vorgeht. Der iranische Journalist, Behrouz Boochani twitterte, dass die Unterkünfte und Wassertanks zerstört werden,  bevor er verhaftet wurde. Amnesty International warnt vor "ernsthaften Verletzungen“ und fordert, dass die Lagerinsassen nach Australien gebracht werden.

Australien bezahlt den Inselstaat Papua-Neuguinea Flüchtlinge aufzufangen und in Lager zu stecken, die über das Meer in Australien einreisen wollten. Das Oberste Gericht von Papua-Neuguinea hatte das Lager auf Manus im vergangenen Jahr jedoch als verfassungswidrig eingestuft.

Knapp 400 Männer harren derzeit  noch im Lager aus und weigern sich, in weitere Transitlager umgesiedelt zu werden. Strom und Wasser sollen in den neuen Einrichtungen unzureichend sein und die Gefangenen fürchten sich vor Übergriffen von Einheimischen. Mit einer Blokade protestieren sie gegen die menschenverachtende australische Flüchtlingspolitik.