Flüchtlinge in Künzelsau im Hungerstreik

Flüchtlinge in Künzelsau im Hungerstreik

Seit Freitag, den 15. März befinden sich im baden-württembergischen Künzelsau im Hohenlohekreis Flüchtlinge im Hungerstreik. Sie protestieren für Geld- statt Sachleistungen, für das Recht auf Arbeit, gegen die Residenzpflicht, Abschiebungen und für eine humanere Unterbringung. Laut einem Bericht der Flüchtlingsselbsthilfegruppe the voice liegt der Fokus der Proteste auf dem Wunsch, menschliche Entwicklungschancen zu bekommen, was mit dem Recht auf Arbeit einhergehen würde. Wir wollen keine soziale Hilfe, wir sind fähige Menschen mit dem Wunsch Verantwortung für uns selbst übernehmen zu können.

Am Montag, den 18. März demonstrierten etwa 40 Flüchtlinge vor dem Landratsamt. Am Dienstag, den 19. März sollte ein Gespräch zwischen 3 Flüchtlingen und dem Landratsamt stattfinden. Weiterhin zahlt der Landkreis Hohenlohe einen Großteil der den Flüchtlingen zustehenden Leistungen in Form von Essensmarken. Diese müssen sie in einem Shop einlösen, der nur dienstags und freitags geöffnet ist. Hier können die Flüchtlinge 325 Punkte pro Woche ausgeben. Ein Paket mit Wasser kostet 125 Punkte. Nach der Bundesverfassungsgerichtsentscheidung zum Asylberwerberleistungsgesetz stieg der Taschengeldbetrag, den die Flüchtlinge erhalten, von 40 auf 134 Euro. Die Kontrolle der Flüchtlinge in Künzelsau geht so weit, dass das Geld in 2 Raten ausgezahlt wird. In Baden-Württemberg protestieren die Flüchtlinge nicht nur in Künzelsau gegen ihre schlechten Lebensbedingungen. Auch in anderen Städten wird protestiert. So zum Beispiel in Freudenstadt.