Urteil über Guaraní wird mit Ihnen neu verhandelt: Erste Anerkennung indigener Rechte vor dem brasilianischen Gericht und in Deutschland

Erste Anerkennung indigener Rechte vor dem brasilianischen Gericht und in Deutschland

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Fische Pestizide Guyra Roka
Pestizide der großen Farmen um Guyra Roka vergiften die Fische.
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
https://www.survivalinternational.de/nachrichten/12568

In einem Gerichtsprozess aus dem Jahr 2014 wurde der Guaraní ihr Land genommen und an Großgrundbesitzer verkauft. Survival International schreibt dazu:

"Das Gericht hat die erneute Überprüfung einer Rechtssprechung aus dem Jahr 2014 angeordnet, welche die Rückgabe eines Teils des angestammten Gebiets an die Guarani von Guyra Roka verhinderte. Die Guarani selbst wurden nicht in den Prozess eingebunden und ihnen muss nun eine faire Anhörung gewährt werden, bevor das Gericht erneut über die Rückgabe des Territoriums abstimmt.

Die Entscheidung wird möglicherweise auch weitere indigene Völker betreffen, deren Land gestohlen wurde und die darauf hoffen, es zurückzuerhalten.

Trotz dieser Entscheidung sind die Chancen gering, dass die Guarani ihr Land in absehbarer Zeit zurückerhalten."

Ein juristischer Kniff erlaubt es postkolonialen Strukturen weiterhin Landraub zu betreiben. Auch Präsident Bolsonaro kürzt Gelder der Behörden für Indigene, weißt keine Gebiete an die angestammten Bewohner des Kontinents aus und beheizt mit seiner Rhetorik die Gewalt gegen die ursprünglichen Gemeinden und Völker Südamerikas.

Ein Präzedenzfall wird vor der Wiederaufnahme des Guaraní-Prozess verhandelt und eröffnet Möglichkeiten für Indigene ihre Landrechte durchzusetzen. Darüber hinaus ratifizierte Deutschland am 15. April die einzige internationale Konvention, ILO 169, welche die Rechte Indigener und in Stammesgesellschaften lebender Völker gesetzlich regelt.

Niklas Ennen, von Survival International spricht mit uns über Repressionen gegen und mögliche positive Aussichten für Indigenen Südamerikas.