Erneut Kindergräber bei ehemaligem katholischem Internat in Kanada entdeckt

Erneut Kindergräber bei ehemaligem katholischem Internat in Kanada entdeckt

Bei einem vom späten 19. Jahrhundert bis 1978 betriebenen katholischen Internat für Kinder aus indigenen oder gemischten Familien wurden mindestens 160 Kindergräber entdeckt. Die Zahl könnte noch weiter steigen. Das Internat lag auf der kleinen Penelakut-Insel bei Vancouver an der Westküste Kanadas, nicht weit von der Grenze zu den USA. Seit 1874 bis in die Neunzigerjahre des vorigen Jahrhunderts wurden indigene Kinder in Kanada in solche Heime gesteckt, um sie zu assimilieren. Sie waren dabei häufig physischer Gewalt ausgesetzt oder wurden sexuell missbraucht. Etwa 150 000 Kinder waren davon betroffen. In letzter Zeit wurden immer wieder Massengräber von Kindern aus solchen Heimen entdeckt. Die Kinder sollen überwiegend an Tuberkulose gestorben sein. Der kanadische Regierungschef Justin Trudeau hat immer wieder sein Bedauern über die schlechte Behandlung der indigenen Kinder zum Ausdruck gebracht. Außerdem wird Trudeau nicht müde, auf die Schuld der katholischen Kirche hinzuweisen. Trudeau hat eine Entschuldigung des Papstes und zuletzt auch eine Reise des Papstes nach Kanada gefordert. Es sieht auch ein wenig nach Schuldumverteilung aus.